DiGAs: Gesundheits-Apps auf Rezept

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sind Ihre digitalen Helfer aus den verschiedensten medizinischen Bereichen, wie Abnehmen, Schlafstörungen und Physiotherapie. Die als Medizinprodukte zugelassenen Apps können je nach Schwerpunkt bei der Erkennung von Krankheiten helfen, als Behandlungsmethode eingesetzt werden oder zu positiven Verhaltensänderungen beitragen.

Inhalt
 

Zugelassene Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs)

Apps auf Rezept sind seit Herbst 2020 in Deutschland erhältlich. Wir haben für Sie eine Auswahl der bekanntesten DiGAs zusammengestellt. Eine vollständige Übersicht finden Sie im offiziellen DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.

  • Kranus Edera: ganzheitliches, von Ärzten entwickeltes, Therapieprogramm verhilft nachweislich zu mehr Potenz
  • zanadio: wissenschaftlich fundierte Therapie zum gesunden, nachhaltigen Abnehmen
  • Selfapy: Online-Kurs zur psychologischen Unterstützung
  • Somnio: personalisiertes Schlaftraining, das dabei hilft, eigenständig den Schlaf zu verbessern
  • ViViRA: individuelles, digitales Training zur Schmerzreduktion für zu Hause

Wann spricht man von einer Digitalen Gesundheitsanwendung (DiGA)?

Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) sind Gesundheits-Apps, die bei der Erkennung, Überwachung, Behandlung, Linderung oder Kompensierung von Krankheiten, Verletzungen oder Behinderungen unterstützen. Das bedeutet, dass sich der Gesundheitszustand des Patienten oder der Umgang mit seiner Erkrankung durch die Nutzung einer DiGA im Idealfall zum Positiven verändern sollte. Ob eine App als DiGAs, also als Medizinprodukt, eingestuft und zugelassen wird, entscheidet das Bundesinstitut für Arzneimittel (BfArM).

Worin liegt der Unterschied zwischen DiGAs und frei erhältlichen Gesundheits-Apps?

DiGAs unterscheiden sich in wesentlichen Punkten von frei erhältlichen Gesundheits-Apps. Denn: DiGAs werden nicht bei gesunden Menschen zur Gesundheitsprävention eingesetzt. So muss in allererster Linie deutlich sein, bei welcher Erkrankung sie als Behandlungsmethode eingesetzt werden kann. Ein weiterer Unterschied: DiGAs lesen nicht, wie andere Gesundheits-Apps, Messdaten aus, sondern haben einen medizinischen Nutzen. Dadurch gehören sie zur Kategorie der Medizinprodukte.

Wie kann ich eine Verordnung für eine digitale Gesundheitsanwendung erhalten?

Jeder Arzt und Psychotherapeut ist dazu berechtigt, Ihnen eine DiGA zu verordnen, wenn diese als Behandlungsmethode für Sie in Frage kommt. Sie erhalten dann entweder ein Rezept oder einen Arztbrief für die Gesundheits-App. Das Dokument müssen Sie dann nur noch bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse einreichen, um so den Freischalt-Code für die verordnete Gesundheits-App zu erhalten. Sie können eine DiGA aber auch unmittelbar bei Ihrer Krankenversicherung anfordern.

Wie und wo löse ich das Rezept genau ein?

Sofern eine DiGA als Behandlungsmethode für Sie in Frage kommt, erhalten Sie von dem behandelnden Arzt entweder ein Rezept oder einen Arztbrief. Ihren von uns erhaltenen Arztbrief mit der Behandlungsempfehlung können Sie, genauso wie ein Rezept, bei Ihrer gesetzlichen Krankenkasse einreichen, um so den Freischalt-Code für die Gesundheits-App zu erhalten. Die DiGA können Sie im Apple Store und im Google Playstore herunterladen und anschließend mit Hilfe des Freischalt-Codes aktivieren.

Sind die Anwendungen zertifiziert und sicher?

Datenschutz und Datensicherheit haben für das BfArM höchste Priorität. Außerdem unterliegen alle dort zugelassenen Medikamente und Medizinprodukte einer laufenden Überwachung, sodass auftretende Probleme rechtzeitig erkannt und behoben sowie bei Bedarf die erteilte Zulassung wieder entzogen werden kann.

Übernimmt meine Krankenkasse die Kosten?

Sobald eine Gesundheits-App als DiGA vom BfArM zugelassen wurde und in der Liste verordnungsfähiger Produkte vertreten ist, werden die Kosten von der gesetzlichen Krankenkasse erstattet. Das DVG (Digitale Versorgungsgesetz) regelt, dass bei einer entsprechenden Verordnung die Kosten von allen gesetzlichen Krankenversicherungen vollständig übernommen werden müssen. Anders als bei Medikamenten gibt es also keine Zuzahlungen.

Kann ich DiGAs auch als Selbstzahler nutzen?

Bisher können DiGAs ausschließlich gesetzlich versicherten Patienten verschrieben werden. Private Krankenkassen erstatten die Kosten derzeit nur auf dem Kulanzweg. Kontaktieren Sie dazu am besten direkt Ihre Krankenkasse.

Quellen

Für DiGA-Nutzer, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, online: https://diga.bfarm.de/de/diga-nutzer, abgerufen 19.12.2022

Was ist eine Digitale Gesundheitsanwendung und was nicht?, code’n’ground AG, online: https://www.codenground.de/was-ist-eine-digitale-gesundheitsanwendung-und-was-nicht/, abgerufen 19.12.2022


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