Gesundheitsausgaben im Ländervergleich: Wo wird am meisten investiert?

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Die Online-Arztpraxis ZAVA hat eine Analyse der Gesundheitsinvestitionen der Bundesländer auf Basis der Regionaldatenbank des Statistischen Bundesamtes durchgeführt.³ Dazu wurden Daten zu den folgenden Faktoren erhoben: gesamte Gesundheitsausgaben, Gesundheitsausgaben pro Kopf, die Anteile der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung, Privaten Krankenversicherung und Sozialen Pflegeversicherung an den gesamten Gesundheitsausgaben im Land, sowie Ausgaben privater Haushalte für Gesundheitsversorgung. Diese flossen anschließend in einen Investitionswert zwischen 1 und -1 ein, um die Länder in ein Ranking zu bringen.

Hauptergebnisse der Studie:

  • Sachsen-Anhalt liegt auf Platz 1 mit Gesundheitsausgaben von 6.814,43 € pro Kopf.
  • Sachsen folgt auf Platz 2 mit insgesamt 14.936,09 Mio. € Gesundheitsausgaben im Jahr 2024.
  • Auf dem letzten Platz liegt Bayern, wo nur 6.423,32 € pro Kopf ausgegeben wurden.

Teures Gesundheitssystem? Diese Bundesländer investieren am meisten

Gesundheitsausgaben Bundeslaendervergleich

Die Analyse von ZAVA hat ergeben, dass Sachsen-Anhalt das Bundesland ist, das bundesweit am meisten in seine Gesundheit investiert. Mit einem Wert von 0,72 von maximal 1 liegt Sachsen-Anhalt mit deutlichem Abstand auf Platz 1. Insgesamt wurden in diesem Bundesland im Jahr 2024 8.542,9 Mio. € Gesundheitsausgaben getätigt. Das ergibt umgerechnet 6.814,43 € pro Kopf, was der dritthöchste Wert im Ranking ist. Mit 57,37 % ist auch der Anteil der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an den gesamten Gesundheitsausgaben im Land sehr hoch, wie auch der Anteil der Sozialen Pflegeversicherung (SPV) mit 15,22 %.

Auf Platz 2 liegt Sachsen mit einem Investitionswert von 0,65. Hier lagen die Gesundheitsausgaben im Jahr 2024 bei insgesamt 14.936,09 Mio. €, was umgerechnet 6.288,70 € pro Kopf entspricht. Nur Sachsen hat mit 58,06 % einen noch höheren Anteil der GKV-Ausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben als Sachsen-Anhalt. Sachsen ist außerdem gemeinsam mit Sachsen-Anhalt das einzige Bundesland, dessen Ausgabenanteil der SPV über 15 % lag.

An dritter Stelle liegt Mecklenburg-Vorpommern mit einem Investitionswert von 0,51. Insgesamt gab das Bundesland im Jahr 2024 6.167,09 Mio. € aus. Das entspricht 6.739,22 € pro Kopf. Auch in MV ist der Anteil GKV an den gesamten Gesundheitsausgaben hoch und lag 2024 bei 55,81 %.

Bayerns Gesundheitsinvestitionen bundesweites Schlusslicht

Bayern liegt mit einem Investitionswert von -0,53 von minimal -1 deutschlandweit auf dem letzten Platz. Mit einem Prozentanteil von 8,36 der Privaten Krankenversicherungen (PKV) an den gesamten Gesundheitsausgaben im Land zeigt sich, dass der Freistaat verhältnismäßig stark auf die PKV zurückgreift, dennoch sind die Gesundheitsausgaben pro Kopf mit 6.423,32 € gering im Vergleich zu anderen Bundesländern. Bayerns gesamte Gesundheitsausgaben lagen 2024 bei 43.275,82 Mio. €.

Methode:

  1. Die Online-Arztpraxis ZAVA hat diese Studie durchgeführt, um herauszufinden, welche Bundesländer am meisten in ihr Gesundheitswesen investieren.
  2. Die folgenden Schlüsselvariablen wurden zur Bewertung der Gesundheitsinvestitionen im Jahr 2024 für Prognosewerte verwendet:
  3. Gesundheitsausgaben pro Kopf (EUR): Gibt den durchschnittlichen Betrag wieder, der für die Gesundheitsversorgung eines jeden Einwohners eines Bundeslandes ausgegeben wird.
  4. Anteil der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) an den gesamten Gesundheitsausgaben (%): Gibt die Abhängigkeit von der öffentlichen Krankenversicherung als Finanzierungsquelle an.
  5. Anteil der privaten Krankenversicherung (PKV) an den gesamten Gesundheitsausgaben (%): Stellt den Anteil der privaten Beiträge zur Gesundheitsfinanzierung dar.
  6. Anteil der sozialen Pflegeversicherung (Soziale PV) an den gesamten Gesundheitsausgaben (%): Hebt Investitionen in Altenpflege und Langzeitpflegedienste hervor.
  7. Ausgaben privater Haushalte für Gesundheitsversorgung (%): Misst die finanzielle Belastung privater Haushalte im Verhältnis zu den gesamten Gesundheitsausgaben.
  8. Gesamtausgaben für Gesundheitsversorgung (EUR, in Millionen): Der Gesamtbetrag, der innerhalb des Bundeslandes für Gesundheitsdienstleistungen ausgegeben wird.
  9. Gesundheitsausgaben pro versicherter Person (EUR): Erfasst die durchschnittlichen Gesundheitsausgaben pro versicherter Person.
  10. Anteil der Gesundheitsausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung im Land (%): Spiegelt die Verteilung der gesetzlichen Gesundheitsfinanzierung auf nationaler Ebene wider.
  11. Die Werte für 2023 und 2024 wurden basierend auf beobachteten Trends von 2017 bis 2022 prognostiziert (Prophet). Lineare Extrapolation und Trendanalyse wurden angewendet, um diese Werte zu erweitern und gleichzeitig die Wachstumsraten im Jahresvergleich zu berücksichtigen. Wichtige Kennzahlen wie die gesamten Gesundheitsausgaben und der Anteil der Versicherungsbeiträge wurden anhand historischer Durchschnittswerte und Wachstumsmuster projiziert.
  12. Um die Vergleichbarkeit zwischen Bundesländern und Variablen zu gewährleisten, wurden die Daten normalisiert. Jede Variable wurde standardisiert, um einen Mittelwert von 0 und eine Standardabweichung von 1 zu haben. Dies wurde mithilfe der Formel z=(x−μ)/σ​ durchgeführt, wobei x der Rohwert ist, μ der Mittelwert der Variable über alle Staaten hinweg ist und σ ist die Standardabweichung. Dies ist eine übliche Formel für die Standardisierung.
  13. Die normalisierten Werte wurden zwischen -1 und 1 skaliert, einem Standardbereich zum Vergleichen von Leistungen. +1 zeigt die bestmögliche Leistung an, während -1 die schlechteste widerspiegelt. Ein Wert von 0 steht normalerweise für eine durchschnittliche oder mittlere Leistung. Dieser Ansatz gewährleistet die Vergleichbarkeit zwischen den Bundesländern und erleichtert die Identifizierung relativer Stärken und Schwächen.
  14. Allen Variablen wurde bei der Bewertung die gleiche Bedeutung beigemessen. Dadurch wird sichergestellt, dass keine einzelne Metrik die Gesamtbewertung unverhältnismäßig beeinflusst.
  15. Die normalisierten Werte aller Variablen wurden für jedes Bundesland summiert, um den Gesundheitsinvestitionswert zu berechnen.
  16. Durch die Normalisierung können Variablen mit unterschiedlichen Einheiten (z. B. Prozentsätze, Euro und absolute Zahlen) auf einer gemeinsamen Skala verglichen werden. Ohne diesen Schritt würden Variablen mit größeren Bereichen, wie die gesamten Gesundheitsausgaben, andere wie den Anteil der privaten Haushaltsbeiträge in den Schatten stellen.
  17. Dieser Ansatz gewährleistet eine faire und ausgewogene Bewertung, die sowohl das Investitionsausmaß als auch die Effizienz der Ressourcenzuweisung erfasst.
  18. Die Daten wurden am 20.01.25 erhoben und waren zu diesem Zeitpunkt korrekt.