Husten

Dr. Nadia Schendzielorz

Medizinisch geprüft von

Dr. Nadia Schendzielorz

Letzte Änderung: 06 Jul 2020

Husten ist eine natürliche Schutz- und Abwehrreaktion des Körpers. Er kann jedoch auch ein Symptom für eine behandlungsbedürftige Erkrankung sein. Im folgenden Artikel finden Sie Informationen zu Risikogruppen, Symptomen, möglichen Ursachen und Behandlungen. Zudem erklären wir Ihnen, wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Inhalt
Mann hustet in Ellenbogen
 

Kurzübersicht

Symptome: Trockener Husten oder Husten mit Auswurf kann jeweils akut oder chronisch auftreten. Häufige mögliche Begleitsymptome sind Fieber, Abgeschlagenheit, Atembeschwerden, eine laufende Nase und Schmerzen hinter dem Brustbein.

Dauer: Akuter Husten hält zwischen wenigen Tagen und einigen Wochen an. Husten, der länger als 8 Wochen anhält, wird als chronischer Husten bezeichnet.

Ursachen: Akuter Husten wird am häufigsten durch Atemwegsinfekte hervorgerufen. Weitere Ursachen für akuten, wiederkehrenden und chronischen Husten sind unter anderem: Asthma, Allergien, chronische Infekte oder die Einnahme bestimmter Medikamente.

Behandlung: Je nach Ursache stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, beispielsweise Hustenlöser, Medikamente zur Linderung von Allergien oder Sprays zur Erweiterung der Atemwege bei Asthma.

Wann zum Arzt: Wenn der Husten länger als 1-2 Wochen andauert, blutiger, schaumiger, grünlicher oder eitriger Husten auftritt oder es zu Schmerzen beim Husten, starkem Gewichtsverlust oder unkontrollierten Hustenanfällen kommt. Auch bei einem ausgeprägten Krankheitsgefühl sollten Sie den Husten ärztlich abklären lassen. Bei akuter schwerer Atemnot, zum Beispiel wenn Kinder einen Fremdkörper verschluckt haben, sollte unverzüglich ein Arzt oder der Rettungsdienst unter der Telefonnummer 112 kontaktiert werden.

Risikogruppen und -faktoren: Husten kann bei allen Menschen auftreten. Besonders häufig an Husten leiden aber: Kinder, Raucher, Menschen, die berufsbedingt regelmäßig Schadstoffen ausgesetzt sind, Asthmatiker, Allergiker, Personen mit sonstigen chronischen Atemwegserkrankungen wie COPD, Menschen mit geschwächtem Immunsystem (beispielsweise mit HIV-infizierte Menschen).

Über Husten

Husten schützt den Körper davor, dass Schadstoffe oder Krankheitserreger in die Luftröhre und die Lunge eindringen können. Außerdem dient Husten zum Entfernen unerwünschter Stoffe aus den Atemwegen. Neben diesen wichtigen normalen Funktionen kann Husten auch ein Anzeichen für eine zugrundeliegende Erkrankung wie Asthma sein, beispielsweise wenn er häufig oder zusammen mit anderen Symptomen wie Fieber oder Atembeschwerden auftritt. Husten kann akut oder dauerhaft (chronisch) auftreten. Außerdem unterscheidet man trockenen Husten von Husten mit Auswurf.

Husten: Symptome und Ursachen

Die verschiedenen Arten von Husten unterscheiden sich in ihrer Dauer, ihren Begleitsymptomen und ihren Ursachen. Während akuter Husten meist nur einige Tage bis wenige Wochen anhält, bleibt chronischer Husten über längere Zeit bestehen. Es gibt keine einheitliche Definition, ab wann Husten nicht mehr akut, sondern chronisch ist. In Deutschland empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in ihrer Leitlinie eine Unterscheidung zwischen akutem, subakutem und chronischem Husten:

  • Akuter Husten dauert höchstens 2 Wochen.
  • Subakuter Husten hält zwischen 2 und 8 Wochen an.

Von chronischem Husten spricht man, wenn der Husten länger als 8 Wochen besteht.

Husten bei Babys und Kindern

Kleiner Junge hält sich die Hand vor den Brustkorb und hustet in Faust

Husten ist bei kleinen Kindern und Babys aufgrund des noch nicht ausgereiften Immunsystems nichts ungewöhnliches. Husten ist meist eher nützlich als schädlich, denn er befreit die Atemwege von Krankheitserregern, Schleim und anderen Fremdkörpern. Oftmals machen sich Eltern dennoch Sorgen, denn das ständige Keuchen raubt den Minnies Schlaf und Kraft. Wir erklären Ihnen hier die wichtigsten Symptome und Ursachen für Husten bei Kindern, wann ein Arztbesuch notwendig wird und welche Medikamente Sie Ihrem Kind bedenkenlos verabreichen können.

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Behandlung

Nachstehend finden Sie eine Übersicht über Behandlungsmöglichkeiten bei Husten. Nicht alle Möglichkeiten sind bei allen Ursachen für Husten einsetzbar, deshalb ist zuvor die Stellung der korrekten Diagnose wichtig.

Hausmittel

Frau atmet / inhaliert Dampf ein als Hausmittel

Husten ist eine natürliche Schutzreaktion unseres Körpers und befreit die Atemwege. Solange er nicht Kraft und Schlaf raubt, muss ein Husten also nicht unbedingt medikamentös behandelt werden. Zudem helfen oft schon einfache Hausmittel, die Beschwerden zu lindern. Angepriesen werden viele – doch welche Mittel haben sich tatsächlich zur Linderung von Husten bewährt? Wir haben für Sie die wirksamsten Hausmittel und deren Anwendung zusammengetragen.

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Ansteckung

Frau ist draußen, hustet in Faust

Viele Krankheitserreger werden durch die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen. Beim Husten, Niesen oder Sprechen stoßen wir kleinste Speicheltröpfchen aus, die von anderen Menschen eingeatmet werden und zu einer Infektion führen können. Doch wie lange ist man in der Regel ansteckend? Und wie schützt man sich und andere am besten vor einer Infektion? Diese und weitere Fragen beantworten wir Ihnen hier.

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Risikogruppen und -faktoren

Husten tritt nicht bei allen Menschen gleich häufig auf. Viele Risikofaktoren begünstigen die Entstehung sowohl von akutem als auch von chronischem Husten. Während man auf manche dieser Faktoren keinen oder wenig Einfluss nehmen kann, lassen sich andere Risiken aktiv verändern.

Häufigkeit von Husten

Bis zu einem Drittel der Bevölkerung leiden an Husten. Frauen leiden häufiger an Husten als Männer, vor allem nach der Menopause.

Wann zum Arzt

Gerade bei leichten Erkältungen ist ein Arztbesuch aufgrund des Hustens in der Regel nicht nötig. Unter bestimmten anderen Umständen sollte aber eine Abklärung des Hustens beim Hausarzt erfolgen:

  • Jeder neu aufgetretene Husten, der länger als 3 Wochen anhält
  • Wenn Sie zusätzlich starke Begleitsymptome wie Fieber, Abgeschlagenheit und ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl haben
  • Wenn Sie Schwierigkeiten beim Atmen haben oder Sie bei sich Atemgeräusche wie ein „Fiepen“ oder „Blubbern“ bemerken
  • Bei heftigen oder langanhaltenden Hustenattacken
  • Wenn Sie Husten im Rahmen einer Erkältung haben und die Erkältung nach 1 Woche nicht am Abklingen oder weiter am Zunehmen ist
  • Wenn der Husten von dunklem, schaumigem, deutlich gelbem oder blutigem Auswurf begleitet wird
  • Wenn Sie nachts stark schwitzen, leichtes Fieber haben und in letzter Zeit ungewollt Gewicht verloren haben
  • Bei häufigem Sodbrennen

Wann zum Notarzt

Häufig gestellte Fragen

Kann ich Hustensaft selbst herstellen?

Ja, Kräutertees und -auszüge mit Pfefferminz, Thymian, Efeu, Anis und Eibisch können das Abhusten unterstützen. Die Beimischung von Honig kann sich beruhigend auf die Atemwege auswirken.

Warum habe ich Kopfschmerzen beim Husten?

Durch das Auspressen der Luft beim Husten baut sich in den Blutgefäßen ein Druck auf. Gleichzeitig bewegt sich der Kopf bei starkem Husten ruckartig und die Muskeln im Kopf und Halsbereich können sich mit anspannen. Insgesamt kann sich so der Druck im Inneren des Schädels leicht erhöhen und Kopfschmerzen auslösen.

Warum muss ich nur tagsüber husten?

Dies kann ein Anzeichen für eine Bronchitis sein, oder für einen psychogenen Husten, der in der Regel nicht nachts auftritt. Auch der Kontakt zu Stoffen, auf die Sie allergisch reagieren oder die Asthma bei Ihnen auslösen, kann tagsüber zu Husten führen.

Warum ist mein Husten abends schlimmer?

Husten, der vor allem abends auftritt, kann einerseits dadurch ausgelöst werden, dass sich im Laufe des Tages Reizstoffe in den Atemwegen angesammelt haben. Auch eine andere Umgebungsluft als tagsüber kann zu Husten beitragen, beispielsweise wenn Ihre Wohnung nicht gelüftet wurde oder die Raumluft zu trocken ist. Auch Schimmel oder Hausstaub können zu abendlichem Husten beitragen.

Warum muss ich nachts oder morgens beim Aufwachen husten?

Nächtlicher Husten ist häufig das Ergebnis eines Postnasal Drip-Syndroms oder der Refluxkrankheit (Sodbrennen). Auch eine Herzschwäche oder starkes Übergewicht kann nächtlichen Husten im Liegen begünstigen.

Husten am Morgen kann auf eine COPD, eine chronische Bronchitis oder eine andere Infektion der Atemwege hindeuten, bei der sich über Nacht Schleim ansammelt.

Husten nach Anstrengung – ist das normal?

Reizhusten nach sportlicher Betätigung kann durch die Reizung trockener Schleimhäute in den Bronchien aufgrund der stärkeren Atemfrequenz hervorgerufen werden. Husten und Atemnot nach körperlicher Anstrengung können aber auch auf Belastungsasthma oder eine zu starke Belastung des Herz-Kreislauf-Systems hindeuten.

Ich habe mit dem Rauchen aufgehört und habe nun Husten – ist das gefährlich?

Nein, dieser Husten hilft bei der Reinigung der Lunge. Durch Rauchen sammeln sich Schadstoffe wie Rußpartikel in der Lunge an. Gleichzeitig hemmt Tabakrauch die Flimmerhärchen der Lunge, mit der Schmutzpartikel aus der Lunge abtransportiert werden. Wenn Sie mit Rauchen aufhören, werden deshalb die angesammelten Schadstoffe durch vermehrten husten mit Auswurf abtransportiert.

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Medizinisch geprüft von:
Dr. Nadia Schendzielorz Medizinische Autorin

Dr. Nadia Schendzielorz war von 2016 bis 2020 Apothekerin bei ZAVA und unterstützt das Team nun freiberuflich bei der medizinischen Textprüfung. Sie schloss ihr Studium der Pharmazie an der Rheinischen-Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn ab. Im Anschluss arbeitete sie an ihrer Dissertation an der Universität von Helsinki in Finnland und promovierte erfolgreich im Fachbereich Pharmakologie.

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Letzte Änderung: 06 Jul 2020

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