Diese Bundesländer bewegen sich am meisten

Inhalt

Laut der World Health Organisation erreichen 31 % der Erwachsenen und 80 % der Jugendlichen weltweit nicht das empfohlene Maß an körperlicher Aktivität.¹

Vor diesem Hintergrund hat die Online-Arztpraxis ZAVA eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, welche Bundesländer sich am meisten und am wenigsten bewegen und welche Gründe dahinterstehen.

Graphik - diese bundeslaender bewegen sich am meisten

Die Umfrage von ZAVA hat ergeben, dass Bremen das Bundesland ist, in dem sich die Menschen am meisten bewegen. Im Durchschnitt trainieren die Einwohner 4 Stunden und 44 Minuten pro Woche. Dennoch gaben 11,76 % der Befragten an, sie bewegen sich gar nicht. Das ist allerdings immerhin der zweitniedrigste Weg im Ranking.

Auf dem zweiten Platz steht Hessen. Hier wird im Durchschnitt 3 Stunden und 22 Minuten pro Woche Sport getrieben. In Hessen gaben 13,33 % der Befragten an, sich gar nicht zu bewegen, was der drittniedrigste Wert im Ranking ist.

Knapp dahinter auf Rang 3 folgt Rheinland-Pfalz, wo sich die Einwohner durchschnittlich 3 Stunden und 17 Minuten pro Woche bewegen. Von den Befragten aus diesem Bundesland gaben 14,46 % an, sich nicht zu bewegen. Bundesweit ist das der viertniedrigste Wert.

Kein bewegendes Ergebnis: Thüringen ist Schlusslicht

Thüringen ist das Bundesland, in dem sich die Einwohner im wöchentlichen Durchschnitt am wenigsten bewegen. Hier wird pro Woche nur 2 Stunden und 8 Minuten trainiert. Allerdings ist der Prozentsatz an Befragten aus Thüringen, die sich gar nicht bewegen, bundesweit mit 14,52 % im Mittelfeld.

„Ich habe wegen der Arbeit nicht genug Zeit, Sport zu treiben.“

Deutschlandweit gaben insgesamt 17,53 % der Befragten an, sich gar nicht zu bewegen. Um mehr über die Ursachen zu erfahren, befragte ZAVA die Teilnehmer ihrer Umfrage dazu, inwieweit sie der Aussage „Ich habe wegen der Arbeit nicht genug Zeit, Sport zu treiben“ zustimmen.

„Ich habe wegen der Arbeit nicht genug Zeit, Sport zu treiben.“

Deutschlandweit gaben insgesamt 17,53 % der Befragten an, sich gar nicht zu bewegen. Um mehr über die Ursachen zu erfahren, befragte ZAVA die Teilnehmer ihrer Umfrage dazu, inwieweit sie der Aussage „Ich habe wegen der Arbeit nicht genug Zeit, Sport zu treiben“ zustimmen.

Bundesweit stimmten 38,13 % der Aussage, dass die Arbeit ihrer körperlichen Bewegung im Weg sei, zu. 41,60 % stimmten der Aussage allerdings nicht zu. Bei den Frauen stimmten der größte Anteil der Aussage zu (39,35 %), wobei 38,95 % der Aussage nicht zustimmten. Bei den Männern stimmten deutlich mehr Befragte der Aussage nicht zu. 44,35 % der Männer gaben an, ihre Arbeit gebe ihnen genug Zeit, Sport zu treiben.

Die Ergebnisse variierten stärker nach Alter der Befragten. Grundsätzlich ist zu beobachten, dass die jüngeren Altersgruppen der Aussage, dass Arbeit sie vom Sport abhielte, häufiger zustimmen als ältere. Die wegen ihres Arbeitsverhaltens aktuell oft kritisierte Gen Z, und ihr Fokus auf eine bessere Work-Life-Balance, ist in den Gruppen 16-24 Jahre und 25-34 Jahre mit den höchsten Anteilen an zustimmenden Befragten unter Umständen ein Faktor. 59,62 % der Befragten von 16-24 Jahre stimmten der Aussage zu, bei den 25-34-Jährigen waren es 54,84 %. Die einzige Altersgruppe, die der Aussage mehrheitlich nicht zustimmte waren über 55-Jährige, bei denen 60,91 % nicht fanden, dass sie Arbeit von körperlicher Bewegung abhielt. Dies könnte allerdings potenziell auch mit einem Anteil an Frührentnern korrelieren.

Warum wollen wir uns bewegen und was hält uns davon ab?

Des weiteren wurden die Teilnehmer in der Umfrage gefragt, welche Gründe sie dazu bewegen, Sport zu treiben, und was sie hauptsächlich daran hindert.

Gruende fuer bewegung

Das vollständige Datenblatt finden Sie hier.

Laut der Umfrage von ZAVA ist der häufigste Beweggrund für das Sport treiben körperliche Fitness und Kraft (56,73 % der Befragten). 28,93 % gaben an, sich für die psychische Gesundheit zu bewegen. Gewichtskontrolle lag mit 27,8 % nur auf Rang 3.

Das Haupthindernis ist laut der Befragten Müdigkeit vor und/oder nach der Arbeit (29,53 %), was ein Grund für die hohe Zustimmung der Befragten zu der vorherigen Aussage sein könnte, dass Arbeit ihnen keine Zeit zum Sport lasse. Der zweithöchste Anteil der Befragten (27,47 %) gab allerdings an, nichts halte sie vom Sport treiben ab. 23,53 % gaben an Verpflichtungen in Haushalt und Familie hielten sie vom trainieren ab.

Dr. med. Ulrike Thieme, Medizinische Leiterin bei ZAVA, gibt Rat, wie viel man sich wöchentlich bewegen sollte, um ein gesundes Gewicht zu halten, Krankheitsrisiken zu senken und Langzeitbeschwerden zu vermeiden.

“Da viele Berufe nur wenig körperliche Aktivität erfordern und langes Arbeiten am Bildschirm gesundheitliche Risiken mit sich bringt, ist es umso wichtiger, regelmäßig auf ausreichend Bewegung zu achten. Die World Health Organisation² empfiehlt für Erwachsene von 18-64 Jahre mindestens 150-300min mäßige körperliche Bewegung pro Woche, 75-150min intensive körperliche Bewegung oder eine Kombination aus beidem. Außerdem sollte an mindestens zwei Tagen pro Woche Krafttraining ausgeübt werden, um Muskeln, Knochen, Gelenke und das Herz-Kreislauf-System zu stärken. Regelmäßige Bewegung, besonders Aktivitäten, wie Wandern, Joggen, Radfahren und Schwimmen, helfen außerdem beim Ausdauer.”

Methode:

  1. Experten der Online-Arztpraxis ZAVA wollten herausfinden, in welchen Bundesländern am meisten und am wenigsten Sport getrieben wird und welche Gründe verhindern, dass sich genug bewegt wird.
  2. Es wurden 1.500 Deutsche ab 16 Jahren über alle Bundesländer verteilt befragt.
  3. Folgende Fragen waren in der Umfrage enthalten:
  4. F1. Wie viele Stunden Sport treiben Sie durchschnittlich pro Woche, falls überhaupt?
  5. F2. Was sind Ihre Hauptgründe für das Trainieren? (Wählen Sie bis zu 2 aus.)
  6. F3. Inwieweit stimmen Sie der folgenden Aussage zu: „Ich habe wegen der Arbeit nicht genug Zeit, Sport zu treiben.“
  7. F4. Was hält Sie davon ab, Sport zu treiben? (Wählen Sie alle zutreffenden Antworten aus.)
  8. HINWEIS: Die Stichproben waren proportional über die Bundesländer nach ihrer Größe verteilt, d.h. Bundesländer mit geringerer Bevölkerung wurden durch eine kleinere Stichprobe repräsentiert.
  9. Die Umfrage wurde von 14.-18.3.25 durch das Umfrageinstitut Censuswide durchgeführt und alle Daten waren zu diesem Zeitpunkt korrekt.
  10. Die Daten wurden am 03. März 2025 erhoben und sind zu diesem Zeitpunkt korrekt.

Quellennachweis:

[1] - WHO | Physical Activity

[2] - WHO | Guidelines on Physical Activity and Sedentary Behaviour