Corona-Impfung im Überblick

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Ulrike ThiemeLetzte Änderung: 12 Apr 2023
Eine Impfung gegen Covid-19 kann zu Recht einige Fragen aufwerfen. Unsicherheiten oder auch Unentschlossenheit sind völlig normal. Egal ob Erst-, Zweit- oder Booster-Impfung: Gemeinsam mit Dr. med. Ulrike Thieme geben wir Ihnen Antworten und stellen die wichtigsten Informationen rund um die Corona-Impfung übersichtlich für Sie zusammen.

Die Empfehlungen zur Corona-Impfung werden laufend dem neuesten Wissensstand angepasst.
Tagesaktuelle Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Robert Koch-Instituts, des Bundesgesundheitsministeriums, des Paul-Ehrlich-Instituts sowie des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte.
Fragen zur Impfung
1., 2., 3. oder sogar schon 4. Impfung? Stetig gibt es neue Informationen und Empfehlungen zur Corona-Impfung. Hier erfahren Sie unter anderem, warum die Auffrischung sinnvoll ist und wen sie betrifft.
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Mit der Impfung wird das Risiko, an Covid-19 zu erkranken, sehr stark reduziert. Auch schützt die Impfung vor einem schweren Verlauf mit Krankenhausaufenthalt und konnte bereits zu einem Rückgang der Sterberate führen.
Außerdem schützen Sie dadurch Ihre Mitmenschen. Wenn Sie sich nicht infizieren, können Sie auch keine anderen Menschen anstecken. "So unterstützt jeder einzelne dabei, dass sich die Erkrankung weniger ausbreitet”, sagt Dr. med. Ulrike Thieme, ärztliche Leiterin bei ZAVA Deutschland. Die Impfung gegen SARS-Cov-2 ist, gemeinsam mit entsprechenden Abstandsregeln und Hygiene-Maßnahmen, der beste Schutz vor einer Corona-Erkrankung.
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Der Schutz einer vollständigen Impfung gegen Covid-19 nimmt mit der Zeit ab. Dieser Vorgang ist nichts Ungewöhnliches und kommt auch bei anderen Impfungen vor, beispielsweise bei Impfungen gegen Tetanus oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei Covid-19 lässt der Schutz vor einer Ansteckung 3-6 Monate nach der vollständigen Impfung deutlich nach. Durch eine Booster-Impfung wird der Schutz wieder verstärkt und das Risiko einer Ansteckung verringert. Insbesondere im Hinblick auf neu aufkommende Virus-Varianten haben Sie nach der Booster-Impfung außerdem wieder einen zuverlässigeren Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf.
Übrigens: Je nach aktuellem Infektionsgeschehen in Deutschland empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch zusätzliche Auffrischungsimpfungen. Wenn Sie sich unsicher sind, ob für Sie aktuell eine wiederholte Booster-Impfung empfohlen wird, können Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker wenden oder auf der Seite des Robert-Koch-Instituts tagesaktuelle Informationen finden.
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Eine Booster-Impfung (Auffrischungsimpfung) wird in Deutschland allen Personen ab 12 Jahren angeraten – Erwachsenen, wenn die 2. Impfung knapp 3 Monate zurückliegt, und Jugendlichen, wenn seit der 2. Impfung 3-6 Monate vergangen sind. Dies gilt unabhängig davon, ob Sie mit Impfstoffen von Biontech/Pfizer (Comirnaty®), Moderna (Spikevax®), AstraZeneca (Vaxzevria®), Novavax (Nuvaxovid®) oder einer Kombination aus diesen Impfstoffen geimpft wurden. Für die Booster-Impfung wird ein mRNA-Impfstoff empfohlen, also entweder von Biontech/Pfizer oder von Moderna.
Eine Besonderheit gibt es bei Personen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson/Janssen (COVID-19 Vaccine Janssen®) erhalten haben. Ursprünglich galt hier eine einzige Dosis als eine vollständige Impfung – dann sollte nach mindestens 4 Wochen eine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (sprich entweder von Biontech/Pfizer oder von Moderna) erfolgen. Zur Booster-Impfung halten Geimpfte einen zeitlichen Abstand von mindestens 3 Monaten ein.
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Ja, auch für bereits genesene Personen wird eine weitere Impfung empfohlen. Unter Umständen ist bereits eine gewisse Immunität durch die Infektion entstanden, mithilfe des Boosters wird sie jedoch verstärkt und aufgefrischt. Zwischen der Infektion und der Impfung sollten mehrere Wochen zeitlicher Abstand liegen. Der Grund dafür? Die Impfung ruft, ähnlich wie das Virus selbst, eine Immunreaktion hervor: Ist zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine Abwehrreaktion des Immunsystems gegen das Virus im Gange, kann die Impfung den Körper zusätzlich belasten und nicht ihre volle Wirkung entfalten.
Impfen in Apotheken
Auch in Apotheken darf gegen Covid-19 geimpft werden. Wie genau das abläuft und was Sie dazu wissen müssen, lesen Sie hier.
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Das Impfen in Apotheken funktioniert prinzipiell genauso wie das Impfen bei einem Arzt. Zu Beginn des Termins werden Sie zu Ihren Vorerkrankungen, Allergien und Ihren bisherigen Impfungen befragt. Außerdem werden Sie über den Nutzen und mögliche Nebenwirkungen der Impfung aufgeklärt und müssen in die Impfung einwilligen. Im Anschluss an Ihre Impfung sollten Sie noch 15 Minuten in der Apotheke bleiben, um das Auftreten einer sehr seltenen allergischen Reaktion auszuschließen.
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Ja, alle Apotheker müssen eine ärztlich geleitete Schulung absolvieren, bevor sie Impfungen gegen Covid-19 verabreichen dürfen. In diesen Schulungen werden unter anderem Themen wie die möglichen Nebenwirkungen, die korrekte Aufklärung über die Impfung und Erkrankungen vermittelt, bei denen eine Impfung nicht möglich ist. Weiterhin beherrschen die Apotheker die Notfallmaßnahmen bei eventuellen akuten Impfreaktionen. Die Impfung in einer Apotheke hat daher die gleiche Sicherheit wie die Impfung bei einem Arzt. Übrigens: Auch Grippeschutzimpfungen werden in Deutschland im Rahmen von Modellprojekten in Apotheken durchgeführt. Viele Apotheker haben also bereits Erfahrungen im Impfen.
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Die Corona-Impfung ist theoretisch schon ab dem Alter von 6 Monaten möglich. Ob die Immunisierung auch für Ihr Kind empfehlenswert ist, hängt im Wesentlichen von 3 Faktoren ab: dem Alter des Kindes, Kontakt zu Risikopersonen und eventuellen Grunderkrankungen. Die offiziellen Empfehlungen hierzu werden laufend an den aktuellen Wissensstand und die Infektionsgefahr angepasst. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Informationsseite des RKI: Impfung bei Kindern und Jugendlichen. Wenn Sie überlegen, Ihr Kind gegen Covid-19 impfen zu lassen, können Sie sich dazu auch individuell beim Kinderarzt beraten lassen.
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"Bei der Impfung von Kindern wird ausschließlich der Impfstoff von Biontech/Pfizer verwendet – in einer je nach Altersgruppe angepassten geringeren Dosierung als bei Erwachsenen”, so Dr. med. Thieme.
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Das kommt auf das Alter Ihres Kindes an.
Zwischen 12 und 17 Jahren:
Kinder und Jugendliche in dieser Altersgruppe können in Apotheken geimpft werden. Dazu muss der Apotheker eine Ergänzungsschulung für das Impfen von Minderjährigen absolviert haben. Die Impfung läuft wie bei Erwachsenen ab und erfüllt die gleichen Qualitätsstandards wie in Arztpraxen.
Unter 12 Jahren:
Die Impfung kann nur von einem Arzt durchgeführt werden. Wenden Sie sich dazu an Ihren Haus- oder Kinderarzt.
Buchen Sie schnell und einfach einen Termin für die Corona-Schutzimpfung in Ihrer Apotheke vor Ort, egal ob Booster- oder Erst- und Zweitimpfung. Jeder Piks hilft!
Vor- und nach der Impfung
Sie haben Ihre Terminbestätigung für die Impfung erhalten und fragen sich, was Sie davor und danach bedenken müssen? Dr. med. Ulrike Thieme gibt folgende Tipps.
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Bringen Sie zur Corona-Impfung Ihren Impfpass, Ihren Personalausweis und, wenn Sie gesetzlich versichert sind, Ihre Krankenkassenkarte (Gesundheitskarte) mit. „Falls Sie außerdem an Vorerkrankungen oder Allergien leiden, sollten Sie zum Beispiel einen Medikamentenplan oder einen aktuellen Arztbericht dazu bereithalten”, so Dr. med. Thieme.
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Nach offiziellen Empfehlungen sollten Sie sich 15 Minuten nach der Impfung beobachten lassen, um eine akute allergische Reaktion auszuschließen. Außerdem wird dazu geraten, 24-48 Stunden lang auf Sport zu verzichten und keinen Alkohol zu trinken. Weiterhin sollten Sie beachten, dass vorübergehend Symptome der Impfreaktion wie körperliche Abgeschlagenheit, Schüttelfrost oder Kopfschmerzen auftreten können. Diese sind in der Regel harmlos und klingen nach wenigen Stunden bis Tagen von alleine wieder ab.
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Typische und häufige Nebenwirkungen der Impfung beziehungsweise der Reaktion des Immunsystems auf den Impfstoff treten innerhalb der ersten 1-4 Tage nach der Impfung auf und verschwinden danach wieder von alleine. Zu diesen harmlosen Nebenwirkungen gehören insbesondere körperliche Abgeschlagenheit, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen, Schmerzen oder eine Schwellung an der Einstichstelle sowie geschwollene Lymphknoten.
In sehr seltenen Fällen kann es bis zu 2,5 Wochen nach der Impfung noch zu anderen, schwereren Nebenwirkungen wie Blutgerinnseln (Thrombosen) oder Herzmuskelentzündungen kommen. Diese Nebenwirkungen treten in der Regel erst verzögert nach mehr als 4 Tagen und bis maximal 2-3 Wochen nach der Impfung auf. „Die Sorge vor Langzeitschäden, die erst nach vielen Monaten oder sogar Jahren auftreten, ist unbegründet”, ergänzt Dr. med. Thieme. „Solche stark verzögert einsetzenden Nebenwirkungen wurden bisher bei keinem einzigen Impfstoff beobachtet und sind aus wissenschaftlicher Sicht auch bei den Covid-Impfstoffen nicht zu erwarten. Die bisherigen Erfahrungen der weltweiten Impfkampagne ergaben darüber hinaus keine Hinweise auf mögliche Nebenwirkungen, die erst nach Monaten oder Jahren einsetzen.”
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Wenn Sie bei sich typische Symptome der normalen Impfreaktion wie Abgeschlagenheit, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden oder Schmerzen beziehungsweise Schwellungen an der Einstichstelle beobachten, sollten Sie sich körperlich schonen. Diese Nebenwirkungen halten in den meisten Fällen für 1-4 Tage an und verschwinden anschließend wieder.
„Wenn bei Ihnen Nebenwirkungen länger als 4 Tage bestehen oder später als 3 Tage nach der Impfung einsetzen, sollten Sie mit einem Arzt Rücksprache halten, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind. Dies gilt insbesondere, wenn erst nach einigen Tagen Kopfschmerzen oder körperliche Schwäche auftreten”, erklärt Dr. med. Thieme.
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Sie können zur Linderung der Nebenwirkungen klassische Schmerzmittel wie Paracetamol, Ibuprofen oder Novalgin (Novaminsulfon) verwenden. Es ist nicht geklärt, ob durch eine zu frühe Einnahme dieser Medikamente der Impfschutz negativ beeinflusst werden kann. Daher sollten Sie Schmerzmittel nicht vorbeugend einnehmen, sondern erst wenn bei Ihnen Symptome der Impfreaktion wie Kopfschmerzen oder Schüttelfrost auftreten. Fragen Sie bei Unsicherheiten auch gerne Ihren Arzt oder Apotheker.
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Dr. med. Thieme erklärt: „Grundsätzlich wird empfohlen, für 1-2 Tage nach der Impfung keinen Sport zu treiben, um sich nicht zu überanstrengen. Wenn Sie Nebenwirkungen verspüren, sollten Sie erst nach deren vollständigem Abklingen wieder Sport machen.”
Allgemeine Infos zur Covid-19-Impfung
Immer wieder begegnen einem die unterschiedlichsten Aussagen zur Impfung. Gemeinsam mit Dr. med. Thieme haben wir Ihnen einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zusammengestellt.
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Der Aufbau einer Schutzwirkung gegen eine Corona-Infektion benötigt nach der Impfung eine gewisse Zeit. Nach der 1. Impfung dauert es rund 14 Tage, bis ein erster nennenswerter Schutz vorhanden ist. Auch nach der 2. Impfung ist die volle Wirkung nach 14 Tagen erreicht. Eine Booster-Impfung wirkt bereits nach 7-12 Tagen vollständig und damit etwas früher als die vorhergehenden Impfungen.
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Aktuell werden in Deutschland und Europa mRNA-Impfstoffe und Vektor-Impfstoffe genutzt. Zu den mRNA-Impfstoffen zählen die Produkte von Biontech/Pfizer sowie von Moderna. Die Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson/Janssen hingegen sind Vektorimpfstoffe. Während bei mRNA-Impfstoffen die Erbinformation für einen kleinen Teil des Coronavirus, genauer für das sogenannte Spike-Protein, enthalten ist, ist bei Vektorimpfstoffen diese Erbinformation in harmlosen Trägerviren (Vektoren) verpackt.
Zudem hat der Impfstoff Nuvaxovid® der Firma Novavax seine EU-Zulassung für Erwachsene ab 18 Jahren erhalten. Er ist seit Ende Februar verfügbar. Bei diesem Impfstoff ist nicht die genetische Information für das Spike-Protein enthalten, sondern das Spike-Protein selbst. In den Medien wird dieser Impfstoff oft als Totimpfstoff bezeichnet. Aus medizinischer Sicht sind aber alle Impfstoffe, die keine intakten Viren enthalten, Totimpfstoffe – also beispielsweise auch die mRNA-Impfstoffe. Zwischen der 1. und 2. Impfung mit Nuvaxovid® sollte nach derzeitigem Kenntnisstand ein Abstand von 3 Wochen liegen. Geboostert wird – wie in allen anderen Fällen – mit einem mRNA-Impfstoff.
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Die Wirksamkeit einer vollständigen Corona-Impfung lässt mit der Zeit nach. Dabei hört diese nicht von einem auf den anderen Tag auf, sondern nimmt schleichend ab. „Wie sehr die Schutzwirkung insgesamt nachlässt, ist schwierig zu messen. Durch verschiedene Studien nimmt man aber momentan an, dass der Schutz nach 3-6 Monaten soweit nachgelassen hat, dass eine Booster-Impfung empfohlen wird," sagt Dr. med. Thieme. Wie lange Sie durch eine Booster-Impfung ausreichend geschützt sind, ist aktuell noch unklar.
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Bereits 14 Tage nach der 1. Corona-Impfung haben Sie einen gewissen Schutz, der aber deutlich geringer als nach der 2. Impfung ist. Je nach Impfstoff verhindert die 1. Impfung zwischen 30 und 80 % aller Infektionen – je nachdem, wie stark man infizierten Personen ausgesetzt ist und an welcher Corona-Variante diese erkrankt sind. Ähnlich wie bei anderen Impfungen, zum Beispiel gegen Hepatitis oder FSME, steigt der Schutz nach der 2. Impfdosis deutlich an und lässt vermutlich auch langsamer nach als nach der 1. Impfdosis.
Je nach Impfstoff beziehungsweise Impfstoff-Kombination und Corona-Variante sind Sie nach der 2. Impfung zu 80-95 % vor einer Infektion geschützt. Daher wird eine 2. Impfung dringend empfohlen. Allerdings ist anzunehmen, dass gegenüber der aktuell vorherrschenden Omikron-Variante die Schutzwirkung sowohl nach der 1. als auch nach der 2. Impfung insgesamt schwächer ausfällt. Abschließende Daten liegen hierzu allerdings noch nicht vor.
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Dr. Ulrike Thieme erklärt: „Aktuell werden laufend weiter Daten zur Wirksamkeit der verschiedenen Impfstoffe gegen die Omikron-Variante gesammelt. Daraus wird deutlich, dass der Impfschutz gegen die Omikron-Variante etwas geringer ausfällt als gegen die bisherigen Varianten. Trotzdem ist das Risiko einer Ansteckung oder eines schweren Krankheitsverlaufs deutlich verringert nach der Impfung. Und auch gegen die Omikron-Variante kann die schützende Wirkung durch eine Booster-Impfung noch zusätzlich verstärkt werden.”
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Dr. med. Thieme erklärt: „Eine vollständige Covid-Grundimmunisierung und vor allem eine Booster-Impfung bietet zwar einen hohen Schutz gegen eine Corona-Infektion und gegen einen schweren Krankheitsverlauf. Trotzdem können Sie sich auch nach einer Impfung noch mit dem Coronavirus anstecken. Oftmals haben Geimpfte bei einer Corona-Infektion nur leichte oder gar keine Symptome, geben die Viren aber unter Umständen an andere Personen weiter. Indem Sie die Hygieneregeln aus Abstandhalten, Maske tragen und allgemeinen Hygienemaßnahmen auch nach Ihrer Impfung beachten, schützen Sie also nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor einer Corona-Infektion.”
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Bei den mRNA-Impfstoffen enthält der Impfstoff die Erbinformation für das sogenannte Spike-Protein des Coronavirus. Das Spike-Protein befindet sich normalerweise außen auf der Hülle des Virus und stellt einen Angriffspunkt für das Immunsystem dar.
Wichtig zu wissen: Der Impfstoff enthält keine vollständigen Viren und kann daher nicht zu einer Corona-Infektion führen. Durch das Impfen mit der Erbinformation können die Zellen Ihres Körpers für eine begrenzte Zeit das Spike-Protein selbst herstellen. Ihr Immunsystem erkennt anschließend das Spike-Protein als etwas Fremdes und bildet, wie bei einer echten Infektion, passende Antikörper dagegen. Außerdem werden sogenannte Gedächtniszellen gebildet und es laufen weitere, komplexe Immunreaktionen ab. Zusammen führen diese Prozesse dazu, dass das Immunsystem darauf trainiert wird, bei Kontakt mit richtigen Coronaviren ohne Verzögerung gezielt mit deren Bekämpfung zu beginnen.
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Die Erbinformation für das Spike-Protein im mRNA-Impfstoff wird nach wenigen Stunden vom Körper wieder abgebaut, nachdem genügend Spike-Protein hergestellt wurde. Es handelt sich bei mRNA-Impfstoffen bildlich gesprochen also nur um Blaupausen für die vorübergehende Herstellung von Spike-Proteinen. Der mRNA-Impfstoff gelangt zwar in die Körperzellen, aber nicht in den Zellkern und somit auch nicht in die Nähe Ihrer eigenen Erbinformation. „Eine Veränderung Ihrer eigenen Erbinformation und mögliche Folgeschäden wie Krebs sind deshalb ausgeschlossen”, so Dr. med Thieme.
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Die Corona-Impfung ist in Deutschland für alle Menschen ab 5 Jahren stets kostenlos, unabhängig davon, ob es sich um die 1., 2. oder eine Booster-Impfung handelt. Die Kosten für den Impfstoff und die Durchführung der Impfung werden von den Krankenkassen beziehungsweise staatlichen Stellen übernommen.
Wie viel die Krankenkassen für eine Impfung aufwenden müssen, kann nur geschätzt werden. Da die Beschaffung der Impfstoffe bislang nur über einzelne staatliche Verträge mit den Herstellern erfolgt und nicht wie bei vielen anderen Arzneimitteln über Festpreise, schwanken die durchschnittlichen Kosten. Eine Dosis kostet aber je nach Impfstoff ungefähr 3,55-33 €. Dazu kommen die Kosten für die Durchführung der Impfung von 28 €-36 € sowie mögliche Zuschläge für Hausbesuche zum Impfen oder das Ausstellen von Impfzertifikaten. Im Vergleich zu den Kosten, die eine Erkrankung mit Covid-19 und ein Krankenhausaufenthalt verursachen, sind die Kosten für die Impfung verschwindend gering.
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Ja, das ist möglich. Die Grippeimpfung und die Corona-Auffrischungsimpfung können entweder gleichzeitig oder in einem Abstand von mindestens 14 Tagen erfolgen, ohne dass dadurch die Impfwirkung negativ beeinflusst wird. Eine jährliche Grippeimpfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für Schwangere, medizinisches Personal, Personen mit bestimmten Vorerkrankungen und Menschen ab 60 Jahren empfohlen. Allerdings können Sie sich auch gegen Grippe impfen lassen, wenn Sie nicht zu diesen Personengruppen gehören. Neben Hausärzten bieten immer mehr Apotheken die Grippeimpfung an.
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Mittlerweile haben mehrere Medikamente gegen eine Corona-Infektion ihre EU-Zulassung erhalten. Monoklonale Antikörper wie Ronapreve© oder Xevudy© unterstützen das Immunsystem, indem sie das Virus markieren und indirekt schädigen. Zusätzlich sind antivirale Medikamente in Tablettenform verfügbar, beispielsweise Paxlovid© (Hersteller: Pfizer) oder Lagrevio©. Die Medikamente sollen vor einem schweren Krankheitsverlauf schützen und werden daher vor allem bei besonders gefährdeten Personengruppen eingesetzt.
Auch wenn verschiedene Medikamente die Symptome lindern können, vor einer Infektion selbst und weiteren Ansteckungen schützen diese nicht: Den besten Schutz für Sie und Ihr Umfeld bietet daher aktuell die Corona-Impfung.

Dr. med. Ulrike Thieme Fachärztin für Neurologie, Medizinische Leiterin ZAVA Deutschland
Dr. med. Ulrike Thieme ist Medizinische Leiterin bei ZAVA Deutschland und seit 2018 Teil des Ärzteteams. Ihre Facharztweiterbildung im Bereich Neurologie schloss sie 2018 ab. Vor ihrer Tätigkeit bei ZAVA arbeitete Dr. med. Ulrike Thieme an einem klinischen Forschungsprojekt über neurodegenerative Erkrankungen am National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London.
Lernen Sie unsere Ärzte kennenLetzte Änderung: 12 Apr 2023
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Epidemiologisches Bulletin, Robert Koch-Institut, online: https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2022/Ausgaben/21_22.pdf?__blob=publicationFile, abgerufen 03.08.2022
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Murphy, K., & Weaver, C. (2018). Janeway Immunologie. Springer-Verlag.
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Comirnaty European Public Assessment Report (2021), European Medicines Agency, Amsterdam. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/comirnaty, abgerufen am 03.08.2022
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Spikevax European Public Assessment Report (2021), European Medicines Agency, Amsterdam. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/spikevax, abgerufen am 03.08.2022
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Vaxzevria European Public Assessment Report (2021), European Medicines Agency, Amsterdam. Online: https://www.ema.europa.eu/en/medicines/human/EPAR/vaxzevria-previously-covid-19-vaccine-astrazeneca, abgerufen 03.08.2022



